Maßgeschneiderte Lösungen: HEINKEL zeigt Kompetenz in Sachen Sondermaschinen

Besondere Produkte stellen besondere Ansprüche an den Herstellungsprozess. Beim belgischen Zuckerhersteller Raffinerie Tirlemontoise entstehen hochwertige Zuckerprodukte. Für seine Produktion suchte der Hersteller nach einer neuen Zentrifugen-Lösung und wurde beim Spezialisten HEINKEL fündig, der mit breitem Know-how in Sachen Sondermaschinenbau und langjähriger Erfahrung für anspruchsvolle Projekte überzeugen konnte. Zugleich zeigte der Anbieter die erforderliche Flexibilität bei der Planung und Umsetzung und konnte zudem den engen Zeitplan einhalten.

Mit über 500 Jahren Erfahrung in der Zuckerproduktion zählt die Raffinerie Tirlemontoise zu den traditionsreichsten Unternehmen der Branche. Aus größtenteils zertifiziertem, biologischem Fair-Trade-Zuckerrohr aus renommierten Anbaugebieten in Südamerika und Afrika entstehen nahe der belgischen Stadt Antwerpen qualitativ hochwertige Produkte, von Rohrohrzucker über Zuckersirup bis hin zum großkristallinen Kandiszucker.

Für die Herstellung der bernsteinfarbenen „Kluntjes“ waren bis vor Kurzem zwei Zentrifugen im Einsatz, die gleich aus mehreren Gründen eines Ersatzes bedurften: Installiert auf engstem Raum, waren die beiden Maschinen nur manuell zu bedienen, sowohl was die Beschickung, das Starten und Überwachen des Waschzyklus als auch das Entleeren anging. Die Befüllung erfolgte aus einem gemeinsamen Trog heraus, der lediglich die Menge Kandis für je eine der beiden Zentrifugen fasste. Zudem stand dem Bediener für beide Trommeln nur eine einzige, nicht optimal geeignete Füllvorrichtung zur Verfügung. Aufgrund des produkttypischen breiten Korngrößenspektrums von 0,5 bis 35 Millimetern bestand stets die Gefahr der Unwucht bei ungünstiger Trommelbefüllung. Das Entleeren erfolgte manuell über ein Bodenventil in einen unterhalb der Maschine platzierten Auffangbehälter. Verbleibende Kristalle kehrte der Bediener von Hand aus der Trommel heraus. Insgesamt zeigte sich der gesamte Prozessablauf als wenig zeitgemäß.

Höchste Ansprüche, gelungene Umsetzung

Eine neue Lösung für das Zentrifugieren der Kandiszuckerkristalle sollte moderne Ansprüche an Effizienz, Qualität und Zuverlässigkeit erfüllen und dabei die Gegebenheiten vor Ort sowie die spezifischen Verfahrensanforderungen der Raffinerie Tirlemontoise berücksichtigen. Die Hauptaufgabe der Zentrifuge besteht im Waschen der Kandiskristalle bzw. dem Abschleudern der anhaftenden Zuckerlösung sowie dem anschließenden Trockenschleudern nach dem Abschluss des mehrere Tage bis Wochen dauernden Kristallisationsprozesses.

Planung, Fertigung und Montage in Rekordzeit

In nur rund sieben Monaten Projektlaufzeit gelang es HEINKEL, die ausgedienten Zentrifugen mit ihrer veralteten Technik durch eine einzige speziell auf die Kundenwünsche zugeschnittene, effiziente und vollautomatisch arbeitende Untenentleerzentrifuge des Typs V 1250 BC mit Vollflächenausräumer zu ersetzen. Sie erfüllt sämtliche Anforderungen hinsichtlich Durchsatzleistung, Waschergebnis und Kandisqualität. Die Beschickung erfolgt nun nicht mehr über den Fülltrog, sondern mittels einer geschlossenen Füllvorrichtung.

Zur Installation der Zentrifuge tauschte HEINKEL bestehenden Rohrleitungen unter Beachtung der bestehenden Vorgaben der Lebensmittelindustrie durch neue aus. Zudem berücksichtigten die Ingenieure die räumlichen Gegebenheiten und führten das Gehäuse in kleinerer Bauweise aus, so dass auch bei einer Deckenhöhe von nur 2,60 Metern Wartungsarbeiten durchgeführt werden können. Eingebunden in den Prozessablauf der Kandisproduktion, gewährleistet die automatische Betriebsweise der Zentrifuge nun konstante Betriebsbedingungen. Auch die Anpassung der Fahrweise an wechselnde Produkteigenschaften stellt kein Problem mehr dar. Vollautomatisch erfolgt zudem der Reinigungsprozess mittels CIP-System, um nach voreingestellten Chargen eine vollständige Reinigung von Gehäuse und Zentrifugentrommel durchzuführen.

Effizienter Projektablauf

Um die Anforderungen und Wünsche der Raffinerie Tirlemontoise optimal umsetzen zu können, verschafften sich die HEINKEL Ingenieure zunächst ein Bild von der Ausgangssituation vor Ort. Im gemeinsamen Projektteam mit den zuständigen Ingenieuren des Zuckerherstellers erfolgten Bestandsaufnahme, Analyse von Gebäudestruktur, Rohrleitungsbau und der Anforderungen von Peripherie und Herstellungsverfahren bezüglich Baugröße, Teilung des Gehäuses, Füll- und Austragsvorrichtung, Antrieb, Steuerung und Wartung sowie der speziellen Hygienevorschriften der Lebensmittelindustrie. Auf Basis dieser Daten erarbeitete HEINKEL eine maßgeschneiderte Sonderlösung. Innerhalb des Projektteams erfolgte die enge Abstimmung von Bauphase im Werk sowie Konstruktion und Fertigung der Zentrifuge bei HEINKEL in Besigheim. Auf diese Weise waren Kunde und Lieferant ständig über den Projektfortschritt informiert, was nicht zuletzt zur erfolgreichen Umsetzung innerhalb des eng gesteckten Zeitplans beigetragen hat.